Der Tafelberg, Lion´s head, die zwölf Aposteln … Ich bin ja eigentlich nicht so der Großstadt-Fan, aber beim Anflug auf meine Lieblingsstadt bekam ich Gänsehaut vor Glück. Nachdem wir 2017 durch Namibia gereist sind, haben wir noch einen Abstecher nach Südafrika gemacht. Hier habe ich über drei Jahre gelebt – und konnte es kaum erwarten, meine Freunde endlich wieder zu sehen. Das letzte Mal waren Björn und ich auf unseren Flitterwochen 2007 hier!
Eigentlich wollten wir ja mit dem Auto aus dem Norden Namibias nach Kapstadt runter fahren, rund 2.000 km. Zwar hätten wir viel gesehen, aber genau so viel gesessen. Also, ab in den Flieger und schwupps, waren wir schon drei Tage früher da. Auf die Schnelle musste ich uns also noch ein Appartement buchen – und wir hatten richtig Glück. Zum Spottpreis bekamen wir für drei Tage eine Luxus-Unterkunft in der Upper-Orange-Street. Jetzt muss ich mal kurz angeben – unsere Aussicht:
Zugegeben, der doppelte Regenbogen war nicht immer da, dafür aber ansonsten klare Sicht auf den Tafelberg. Logisch, dass wir da rauf mussten.
Der Tafelberg – das Wahrzeichen Kapstadts
Und dabei ist der Tafelberg noch soooo viel mehr als nur ein schönes Wahrzeichen. Früher (als ich jung war, hihi), sind wir gern am Wochenende hochgewandert. Wer aber Familienmitglieder mit kurzen Beinen mit hat, sollte die Gondel nehmen – die Fahrt macht Spaß und so hat man auf dem Berg noch Kraft. Denn der Tafelberg ist gar nicht so flach, wie er von unten aussieht. Ist man oben erst mal an den Souvenirständen vorbei, kann man tolle Wanderungen machen. Neben der unglaublichen Aussicht auf die Stadt und den Atlantik entdeckt man auch Klippschliefer und Eidechsen.
sorgenfrei unterwegs Tipp: Bucht euch vorher ein Ticket für die Tafelberg-Gondel (z.B. hier), dann spart ihr euch langes Warten.
Wildlife am Kap
Wer nach Afrika reist, muss natürlich wilde Tiere sehen. Eine schöne Möglichkeit ist Boulder´s Beach, eine knappe Autostunde von Kapstadt entfernt. Hier brüten und baden die schwarz-weißen Vögel und von Holzstegen aus kann man ihnen zusehen, ohne sie zu stören. Wir hatten unheimlich viel Spaß, die Pinguine zu beobachten – die Kinder schwärmen immer noch davon.
Am Kap der Guten Hoffnung
Vom Boulder´s Beach ist es nicht weit zum Kap der Guten Hoffnung. Ich wollte das eigentlich auslassen, aber Björn hat drauf bestanden. Zum Glück! In dem Naturschutzgebiet sieht man nämlich auch Antilopen, Zebras, Paviane und Strauße. Wir hatten besonders viel Glück und haben sogar Wale gesehen – ein Moment, der uns alle tief berührte.
Außerdem kann man am Kap der Guten Hoffnung auch ein bisschen wandern und klettern, was uns sehr viel Spaß gemacht hat. Die Aussicht ist toll, der schmale Weg ist abenteuerlich für Kinder (und sicher genug für Eltern).
Familienfreundliches Vergnügungsviertel
An der Victoria & Alfred Waterfront gibt es ein großes Einkaufszentrum mit vielen Restaurants direkt am Hafen. Es ist sogar abends mit Kindern eine sichere Gegend. Schöner ist es aber tagsüber. Uns zieht es aufs Wasser zur Piratenfahrt! Wir bekommen Augenklappen und Schnurrbärte geschminkt, entdecken Robben und genießen bei der etwa 80-minütigen Fahrt die Aussicht auf Kapstadt vom Meer aus. Toll ist auch das Two Ocean Aquarium – nicht nur bei Regen.
Hier treffen sich die Locals
Ein schönes Fleckchen zum entspannen, genießen und einfach nur abhängen ist der Green Point Park, vor dem zur Fußball-WM 2010 das Kapstädter Stadion gebaut wurde. Hier gibt es echt coole Spielplätze, man kann direkt am Park parken, findet saubere Toiletten und einen Kiosk. Auch meine einheimischen Freunde treffen sich sonntags hier.
sorgenfrei Tipp: Decke und Picknick mitbringen und einen Nachmittag wie echte Capetonians verbringen, bevor ihr zum Mittag in einen Pub geht oder am nahen Seapoint spaziert.
Beach-time in Blouberg
Die letzten Tage wohnten wir in Blouberg. Das ist genau der Vorort von Kapstadt, von dem man den perfekten Postkarte-Blick auf den Tafelberg hat. Etwas ruhiger als direkt in der Stadt, aber perfekt um mit der Familie am Strand zu plantschen und Muscheln zu suchen. Sehr, sehr gut, super familientauglich und die Empfehlung meiner Freundin Monique, die gleich um die Ecke wohnt, ist das Restaurant „Ons Huisie“. Direkt am Meer gelegen, es gibt einen kleinen Spielplatz und wir als fünfköpfige Familie bekamen für ca. 30 € tolles Essen mit frischem Fisch, Nachtisch, Getränken und Milchshakes. Abends ist das Blue Peter für seine Pizza und Live-Musik berühmt. Das Leben kann schön sein!
Nützliche Infos für eine sorgenfreie Zeit in Kapstadt:
Für die Einreise nach Südafrika brauchen Kinder neue Reisepässe und internationale Geburtsurkunden. Von Frankfurt direkt nach Kapstadt fliegt z.Bsp. South African Airways (www.flysaa.de).
Kapstadt ist kein Malaria-Gebiet, auf Prophylaxe könnt ihr also verzichten.
Wir waren im Ende August dort, was dem südafrikanischem Winter entspricht. Es kann tagsüber auch mal 16°C kühl und windig sein oder mal regnen. Aber wir kommen ja aus Schleswig-Holstein, da ist das Wetter im August ziemlich gleich ;-).
Das Kap der Guten Hoffnung und die Pinguine sind am besten mit PKW zu erreichen, ich würde generell immer ein Auto mieten. Dafür braucht man eine Kreditkarte und einen internationalen Führerschein.
Wir haben unsere Unterkünfte auf www.booking.com selbst zusammen gesucht. Da findet man viele familiengeeignete Häuser oder Appartements. Ich habe vor der Buchung immer meine Freunde, die in Kapstadt leben, gefragt, ob die Gegend auch mit Kinder ok ist. War sie aber meistens.
Hach, ich mag sofort wieder zurück!
Ja, oder???